Chronologie der ungarischen Geschichte

  • Zeit der Landnahme

    Die Magyaren besiedeln unter Führung der Arpaden-Könige im 9. Jahrhundert die ungarischen Tiefebenen. Diese Zeit der Landnahme gilt als Beginn der ungarischen Geschichte.
    (Bild: Vereinigung der 7 Árpádenstämme. Quelle: Wikimedia.org)
  • König Istvan I.

    König Istvan I. (Stephan) wird der erste christliche König Ungarns. Unter seiner Herrschaft erweitert sich das Gebiet Ungarns über das Karpatenbecken.
    (Bild: Die Stephans-Krone im Parlament von Budapest)
  • König Laszlo I.

    Unter König Laszlo dem I. erweitert sich das Gebiet Ungarns auf Kroatien.
  • Die Goldene Bulle

    König Andreas II. gibt die Goldene Bulle aus, welche die grundlegenden Gesetzte der Adligen regeln und die Macht des Königs einschränkt. Adlige konnten sich damit dem Willen des Königs widersetzen, sofern dieser unrechtmäßig handelte und sie waren wie die Kirche von der Steuer befreit.
  • Mongolensturm

    Der Mongolensturm (Tartarensturm) verwüstet in den Jahren 1241-1242 das gesamte Land. In der Schlacht bei Muhi wird das Heer von Béla IV. vernichtend geschlagen.
  • Ende der Árpáden

    Das Ende der Árpádendynastie läutet die Herrschaft des Hauses Anjou ein. Mit Karl (Károly) I. beginnt eine neue Blütezeit Ungarns nach den Machtkämpfen nach dem Mongolensturm.
  • Lajos I. Nagy – Ludwig der Große

    Ab dem Jahr 1342 wird Lajos I. , Sohn von Károly I., König von Ungarn und Kroatien. Da sein Onkel Kasimir I., keine männlichen Nachkommmen hatte, wurde Ludwig der Große ab 1370 auch König von Polen.
  • Belagerung von Belgrad

    Nach der Eroberung Konstantinopels richtete das Osmanische Reich sein Auge nach Europa. Das heutige Belgrad (altungarisch Nándorfehérvár) war einer der ersten Schauplätze von Kämpfen zwischen Europäern und den Osmanen. János Hunyadi erkämpfte sich hier als Verteidiger von Belgrad den Namen des "Türkenschlägers". Bis heute läuten um 12 Uhr in christlichen Ländern die Kirchturmglocken als Zeichen des Sieges über die osmanischen Belagerer.
    (Bild: Belagerung von Belgrad 1456. Quelle: Wikimedia.org)
  • Schlacht von Mohács

    In der Schlacht bei Mohács erlitt das Heer der Ungarn unter König Ludwig II. eine vernichtende Niederlage gegen die Truppen des Osmanischen Reichs unter Führung von Süleyman I. Die Osmanen konnten infolgedessen große Teile Ungarns und Kroatiens erobern.
    (Bild: Sultan Suleiman nach der Schlacht von Mohács. Quelle: Wikimedia.org)
  • Ende der Türkenkriege

    Der Große Türkenkrieg zwischen der Heiligen Liga europäischer Mächte und dem Osmanischen Reich endete 1699. Ungarn erhielt Siebenbürgen als Staatsterritorium zurück und wurde seinerseits den Habsburger-Herrschern von Österreich zugesprochen.
  • Doppelmonarchie Österreich-Ungarn

    Ungarn wird autonomer Partner im Österreich-Ungarischen Kaiserreich. Die Periode, die bis 1917 dauern wird, geht als K&K Monarchie (Abkürzung für "kaiserlich und königlich" - auch Donaumonarchie) in die Geschichte ein und kennzeichnet die Hoch-Zeiten des Ungarischen Staates.
  • Ende des 1. Weltkrieges

    Mit der Niederlage im 1. Weltkrieg endet die K&K Monarchie. Die ungarische Republik wird ausgerufen und endet in der Revolution.
  • Machtünernahme der Kommunisten

    Die Kommunisten stürzen in den Wirren der Nachkriegszeit die reguläre Regierung und gründen unter Béla Kun eine Räterepublik in der Banken und Handelsunternehmen verstaatlicht werden. Im November übernimmt der ehemalige österreichisch-ungarische Admiral Miklós Horthy die Regierung.
  • Vertrag von Trianon

    Die ungarische Regierung erkennt den Friedensvertrag von Trianon an. Ungarn verliert dadurch 2/3 seines Territoriums an die Nachbarstaaten.
  • Horthy festigt seine Macht

    Miklós Horthy verhindert erfolgreich die Rückkehr des regulären Königs Karl IV. auf den ungarischen Thron. Die Monarchie wird wieder eingeführt und Horthy kann kann seine Alleinherrschaft in Ungarn fast 20 Jahre lange aufrecht erhalten.
  • Wiener Schiedssprüche

    Die enge Bindung an Deutschland in den Vorkriegsjahren sichert Ungarn im Rahmen der Wiener Schiedssprüche 1938 erhebliche Rückgewinne seines alten Territoriums - vor allem die südlichen Gebiete der Slowakei.
  • Antikominternpakt

    Ungarn tritt dem Antikominternpakt bei, einem völkerrchtlichen Vertrag zwischen Deutschland und dem Kaiserreich Japan zur Bekämpfung der Kommunistischen Internationalen. Beim Ausbruch des 2. Weltkrieges ist Ungarn aber zunächst neutral.
  • Kriegseintritt

    Nach dem Überfall von Deutschland auf Russland erklärt auch Ungarn den Russen, England und den Vereinigten Staaten den Krieg. Große Teile der ungarischen Armee werden zerstört.
  • Deutsche Besatzung

    Im März besetzen deutsche Truppen Ungarn. Miklós Horthy wird von ungarischen Nationalsozialisten abgesetzt. Bereits im Oktober marschiert die Rote Armee in Ungarn ein und installiert eine provisorische Regierung.
  • Kriegsende

    Bereits im Januar 1945 unzeichnet die provisorische Regierung ein Waffenstillstandsabkommen mit den Alliierten. Bei den ersten Wahlen im November gewinnen unerwarteterweise nicht die wiedererstarkten Kommunisten, sondern Zoltán Tildys "Unabhängige Partei der Kleinlandwirte".
  • Erstarken der Kommunisten

    Die Kommunisten wollen sich mit den verlorenen Wahlen nicht abfinden und beginnen die geplanten demokratischen Reformen im Land zu torpedieren. Diese Vorgehensweise der kleinen Nadelstiche prägt bis heute den Begriff "Salamitaktik". Die Kommunisten erreichen trotzdem nur 22% bei den Wahlen und schließen sich ein Jahr später mit den Sozialisten zusammen.
  • Annäherung an die Sowjetunion

    Ungarn hähert sich immer mehr den Sowjetstaaten an. Eigentum wird verstaatlicht und ein Arbeiter- und Bauernstaat installiert. Gezielter Polizei-Terror unterdrückt demokratische Tendenzen im Land.
  • Volksaufstand

    1956 kommt es schließlich zum Volksaufstand gegen die sowjetischen Besatzungstruppen. Der Aufstand wird von der Armee blutig niedergeschlagen und die Anführer des Aufstands in Geheimprozessen zum Tode verurteilt.
  • János Kádár

    János Kádár wird Parteichef und bleibt dies bis 1988. Unter ihm herrscht mehr als 3 Jahrzehnte lang eine etwas abgemilderte Form des Staatssozialismus. Diese Mischung als Sozialismus mit leichten wirtschaftlichen Reformen geht als "Gulaschkommunismus" in die Geschichte ein.
  • Erste demokratische Tendenzen

    Nach dem Ende der Ära Kadar wird Miklós Németh neuer Ministerpräsident. Es bilden sich aber erste demokratische Vereinigungen im Zuge von Glasnost und Perestroika. Die dritte ungarische Republik wird ausgerufen.
  • Wendezeit - Das Ende des Eisernen Vorhangs

    Am Jahrestag des Volksaufstandes von 1956 wird Ungarn als demokratische und parlamentarische Republik ausgerufen. Die Grenzanlagen zu Österreich werden abgebaut und damit fliehen die ersten DDR-Bürger über die offenen Grenzen nach Westen. Der Eiserne Vorhang fällt zuerst in Ungarn.
  • Abzug der sowjetischen Truppen

    Der Warschauer Pakt löst sich auf. Die sowjetischen Besatzungstruppen ziehen aus Ungarn ab.
  • NATO-Beitritt

    Ungarn tritt der NATO bei und besiegelt hiermit endgültig seine Annäherung an den Westen.
  • Beitritt zur Europäischen Union

    Ungarn wird Mitgliedsland der Europäischen Union.