Zsolnay Porzellan fällt auf - durch seinen metallischen Glanz ist es ein effektvoller Hingucker als Baustoff oder Designelement

Zsolnay Porzellan

Die Geschichte der zweiten bekannten ungarischen Porzellanmanufaktur neben Herendi Porzellan beginnt im Jahre 1852 mit dem Erwerb einer Keramikfabrik in Pécs durch Miklos Zsolnay. Er und sein Sohn bauten die Fabrik schnell zu einer modernen Manufaktur aus, die aber zunächst vor allem Industrie- und Gebrauchsporzellan herstellte. 1893 erregte Zsolnay dann zum ersten Mal großes Aufsehen, als man durch mit neuen Fertigungsweisen hergestellte Keramik aus Eosin präsentierte.

Das metallisch glänzende Porzellan wird seitdem zum Markenzeichen und Aushängeschild von Zsolnay. Je nach Blickwinkel verändert das faszinierende Material seine Farben und seine Leuchtkraft. Besucher in Pécs werden überall in der Stadt das Material als Bau- und Stilmittel an Hausfassaden und auch Dächern wiedererkennen. Die zweite große Innovation von Zsolnay - das Pyrogranite - findet man beispielsweise in Budapest als Dach der Matthias-Kirche oder als Baustoff im ungarischen Parlament.

Zsolnay heute

Die Porzellanmanufaktur von Zsolnay in Pécs musste immer wieder schwierige finanzielle Zeiten durchleben. In beiden Kriegen vor allem als Hersteller für Industrieporzellan genutzt, kam die Produktion auch zu sozialistischen Zeiten nie wieder richtig in Fahrt. Die nicht wirklich gelungene Privatisierung von 1995 zeigt bis heute noch ihre Nachwirkungen.

Erst im Rahmen der Trägerschaft als Kulturhauptstadt Europas 2010 durch die Stadt Pécs wurden mit großem finanziellen Aufwand seitens Stadt und Europäischer Union die heruntergekommenen Fabrikanlagen renoviert. Wer sich für die Geschichte des Zsolnay Porzellans interessiert sollte sich auch nicht das wunderschön sanierte Museum in Pécs entgehen lassen.